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Die Appenzeller Musik

Jodel, Ruggusseli, Talerschwinge, Schölleschötte, Hackbrett, Streichmusik …

Nicht wegzudenken ist in der Appenzellermusik das Hackbrett. Es ist eines der ältesten Musikinstrumente überhaupt. Die Möglichkeiten auf diesem Instrument sind enorm, als Solo- und als Begleitinstrument. Dank dem Hackbrett-Lehrer und -Förderer Walter Alder hat das Instrument wieder grosse Verbreitung erlangt und ebenso durch eine Erweiterung um Bass-Saiten und Pedal-Dämpfung eine massgebliche Ausweitung des Repertoires sowie eine weitere Professionalisierung.

Ab 1800 sind Formationen mit Hackbrett, Geige und Bass dokumentiert. Gegeben hat es sie sicher schon früher. Diese Dreier-Formation wird auch heute noch gespielt.

Wenn auch jederzeit gerne mit jenen Instrumenten musiziert wird, die sich gerade zusammenfinden, oder mit mehreren Instrumenten in Abwechslung, so ist das feine und harmonische Klangbild der Streichmusik-Besetzung schon sehr früh erkannt worden und hat seine Güte bis heute unverändert behalten. In einer Original Appenzeller Streichmusik spielen Hackbrett, zwei Geigen, Cello und Kontrabass zusammen.

Seit 1850 ist auch das Akkordeon ein beliebtes Instrument und hatte in Hans Dörig, «em Ursele» – mit «Rond om de Säntis», «Im Pöschtli z’Appezöll» und vielen weiteren Titeln – einen ersten sehr bekannten Vertreter in Appenzell. Das Akkordeon hatte einen grossen Vorteil: In lauten Gesellschaften und Anlässen kam der stärkere Klang – damals ja ohne jede Verstärkung – besser durch. Während in anderen Gegenden der Schweiz das Akkordeon deshalb die Streichinstrumente weitgehend verdrängte, blieb das feine Klangbild der Streichmusik im Appenzellerland typischerweise erhalten. Und gerade für konzertante Anlässe ist die Feinheit fantastisch.

Appenzell ist seit jeher auffallend musikalisch. Zeitweise war vor zweihundert Jahren das Bedürfnis nach Musik und Tanz so gross, dass die Obrigkeiten Bussen verordneten und glaubten, mit zeitlichen Beschränkungen die Musik- und Tanzfreude einschränken zu müssen. Das allerdings vermochte die Musikfreudigkeit der Appenzeller nicht zu mindern. Im Gegenteil, die Vielfalt des Musizierens ist im Appenzellerland besonders reichhaltig geblieben: Ruggussele oder Zäuerle, Ratzliedli, Alphorn, Betruf, Schölleschötte, Talerschwingen, Streichmusik, Blasmusik, Stegreif wird gerne gepflegt. Omsinge, Chlause-Zäuerli, Ufmache und Alpstobete erfreuen sich seit über 200 Jahren grosser Beliebtheit. Und das nicht nur bei den Appenzellern selbst. Die Gäste dort, in der ganzen Schweiz und weltweit wissen das Besondere und Charakteristische der Appenzeller Musik ebenso zu schätzen.